Es begann mit einer stillen Verzweiflung. Ich saß, wie so oft, bereit zur Meditation, den Atem beobachtend, die Gedanken kreisend, das Herz voller Fragen. Ich hatte so viel gelesen. So vieles probiert. Und doch blieb das Gefühl, nicht wirklich verbunden zu sein.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl auch: Du spürst, dass da mehr ist, dass etwas in dir nach einer tieferen Wahrheit ruft – aber alles, was du findest, sind vage Formulierungen, komplizierte Techniken oder esoterische Worthülsen.
Erst als ich aufhörte zu suchen und anfing einfach nur zu sein, fand ich, was ich gesucht hatte: Sitting in the Power. Es war nichts Neues. Und doch war es alles, was ich gebraucht hatte.

Was „Sitting in the Power“ wirklich ist – und was nicht
„Sitting in the Power“ ist kein weiteres Meditationssystem. Es ist kein „Tun“, sondern ein Sein. Keine Methode, um die Welt zu kontrollieren, sondern ein Weg, um dich ihr wirklich zu öffnen.
In der Essenz bedeutet es: Deine eigene spirituelle Energie zu erkennen, zu nähren und darin zu ruhen. Aus dieser inneren Verbindung heraus entsteht alles andere – Medialität, Intuition, Kontakt zur geistigen Welt, Heilung.
Anders als viele geführte Meditationen oder Visualisierungstechniken bringt Sitting in the Power dich nicht weg von dir, sondern tief in dich hinein. Dort, in dieser Stille, beginnt die eigentliche spirituelle Verbindung – nicht durch äußere Impulse, sondern aus deiner eigenen Kraft heraus.
Der Anfang: Du brauchst keine perfekte Umgebung, nur Bereitschaft
Oft glauben wir, wir müssten erst „bereit“ sein, bevor wir beginnen können. Aber in Wahrheit ist Bereitschaft kein Zustand, sondern eine Entscheidung. Du brauchst keinen Altar, keine Kristalle, keine Vorkenntnisse – nur einen Platz, an dem du dich nicht ablenken lässt.
Ich sitze seit Jahren an derselben Stelle in meinem Wohnzimmer. Kein heiliger Ort im klassischen Sinne. Aber: Mein System kennt ihn. Mein Nervensystem verbindet ihn mit Ruhe, Tiefe, Weite. Und das reicht.
Wichtig ist nur: ununterbrochene Zeit für dich. Ob morgens oder abends, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass du regelmäßig kommst, wie zu einem inneren Rendezvous mit dir selbst.
Der Weg in die Tiefe: Die vier Stufen deiner inneren Öffnung
Was ich dir jetzt beschreibe, ist keine Technik im klassischen Sinne. Es ist ein Prozess, der sich aus dir heraus entfaltet. Dennoch lässt er sich in vier aufeinanderfolgende Phasen gliedern – wie Tore, die sich langsam öffnen:
1. Die Stille: Der Moment, in dem du ankommst
Setz dich hin. Gerade, aber nicht angespannt. Atme. Nichts Besonderes. Einfach nur atmen. Lass den Tag los, die Gedanken vorbeiziehen.
Hier geht es nicht darum, „nichts zu denken“, sondern darum, nicht jedem Gedanken zu folgen.
Je mehr du einfach nur atmest, ohne Ziel, ohne Bewertung, desto mehr öffnet sich ein Raum.
Ein Raum, in dem nicht der Verstand regiert, sondern deine Essenz zu dir spricht.
2. Die eigene Seele spüren – und nicht mehr wegschauen
Nach einigen Minuten beginnst du, dich selbst nicht-körperlich wahrzunehmen. Es ist kein „sehen“ im klassischen Sinne. Eher ein inneres Erinnern: Ah, da bin ich.
Vielleicht spürst du eine Wärme im Brustraum, ein leises Vibrieren, ein Gefühl von Weite. Vielleicht auch nur ein zartes „Etwas“, das du nicht benennen kannst. Das reicht. Du bist nicht hier, um zu analysieren – du bist hier, um präsent zu sein.
Je öfter du das tust, desto klarer wird dein inneres Feld. Du erkennst: Das bin ich. So fühlt sich meine Energie an. Das ist ein Schlüssel – denn nur, wer sich selbst kennt, kann später auch andere Energien klar unterscheiden.

3. Öffnung zur geistigen Welt – aber nicht aus Erwartung
Wenn du dich stabil in deiner eigenen Präsenz fühlst, lade nun – still und innerlich – die geistige Welt ein. Kein Rufen, kein Bitten, kein Fordern. Nur ein stilles: Ich bin offen.
Das ist der Moment, in dem oft etwas geschieht: Die Atmosphäre verändert sich. Du spürst vielleicht eine andere Präsenz, als wäre jemand bei dir. Ein inneres Bild erscheint, ein Gedanke, der nicht von dir zu stammen scheint.
Bewerte nichts. Erwarte nichts Spektakuläres. Die geistige Welt ist subtil, fein, klar – sie spricht leise, und sie wartet darauf, dass du leise wirst, um sie zu hören.
4. Die Rückkehr – mit neuer Tiefe im Gepäck
Nach 20, 30 Minuten spürst du, dass es Zeit ist, zurückzukehren. Nicht abrupt, sondern sanft. Bedanke dich – auch wenn „nichts“ passiert ist. Auch das Nichts war eine Erfahrung.
Spüre deinen Körper. Deine Füße auf dem Boden. Deine Hände. Deine Atmung. Öffne die Augen mit demselben stillen Staunen, mit dem du eingetaucht bist.
Und dann: Lass alles los. Auch das Erlebte. Halte nichts fest. Vertrauen ist hier der wahre Weg.

Was du erleben wirst – und was nicht
Die ersten Male wirst du wahrscheinlich viel innere Unruhe erleben. Gedanken, Zweifel, körperliche Unruhe – alles normal. Das ist keine „schlechte Meditation“, sondern der Beginn der Entwöhnung vom Lärm.
Nach einigen Tagen beginnen sich erste subtile Veränderungen zu zeigen. Vielleicht spürst du Wärme, vielleicht ein inneres Licht, vielleicht ein Gefühl von „Begleitetsein“.
Nach Wochen entsteht ein vertrauter Raum. Deine Energie wird stabiler, klarer, durchlässiger. Die Verbindung zur geistigen Welt wird nicht mehr gesucht, sondern gefunden – ganz natürlich, wie ein Gespräch mit einem alten Freund.
Und manchmal, in seltenen Momenten, entsteht das sogenannte Blending: Du verschmilzt mit der geistigen Präsenz. Du denkst nicht mehr über Spirit nach – du bist der Kanal, durch den Spirit spricht. Ohne Anstrengung. Ohne Trennung.
Die unterschätzte Kraft des Aufschreibens
Was du nach der Sitzung tust, ist genauso wichtig wie das Sitzen selbst. Schreib es auf. Alles – auch wenn du glaubst, es sei belanglos. Gefühle, innere Bilder, Gedankenfetzen, Empfindungen.
Spirituelle Erfahrung ist flüchtig. Wenn du sie nicht dokumentierst, entschwindet sie wie ein Traum am Morgen.
Nach Wochen wirst du Muster erkennen: Wiederholungen, Entwicklungen, Botschaften zwischen den Zeilen. Du wirst sehen: Es bewegt sich mehr, als du denkst.
Die wichtigsten Stolpersteine – und wie du sie umgehst
Du erwartest zu viel, zu früh. Lass es. Spirit öffnet sich nicht durch Druck.
Du willst „etwas erleben“. Doch das Erleben beginnt, wenn du aufhörst, etwas Bestimmtes zu wollen.
Du brichst ab, wenn es langweilig wird. Doch gerade dann beginnt oft die Tiefe.
Du vergleichst dich mit anderen. Spirituelle Entwicklung ist so individuell wie ein Fingerabdruck.
Erinnere dich: Die Tage, an denen du am wenigsten Lust hast, sind oft die, an denen du am meisten Tiefe findest.

Jetzt ist der Moment – nicht morgen
Du trägst alles bereits in dir. Die Verbindung zur geistigen Welt wartet nicht auf deinen perfekten Zustand. Sie wartet nur darauf, dass du dich wirklich öffnest – in der Stille, im Jetzt, im Mut, nichts zu tun außer zu sein.
Also: Setz dich. Heute. Nicht lange. Zehn Minuten reichen.
Nicht, um etwas zu erreichen. Sondern um dich selbst wieder zu finden.
Denn tief in dir ruht eine Kraft, die nicht erklärt werden muss. Sie will nur gespürt werden.
Bonus für dich: Dein erster Schritt mit Anleitung
Um dir den Einstieg zu erleichtern, habe ich eine kostenfreie geführte Meditation erstellt, die dich durch die vier Phasen des Sitting in the Power begleitet – liebevoll, klar, strukturiert.
Hier kannst du sie kostenfrei anhören & herunterladen: